amunrakarnak hat geschrieben:Da sich die Teilnehmer nicht direkt gegenüber sitzen besteht wohl immer diese Gefahr. Meiner Meinung nach resultiert dies z. T. aus dem Wegfall der Möglichkeit zur Wahrnehmung der Körpersprache des Anderen, aber es ist eben auch schwierig, im Falle eines Missverständnisses, zeitnah korrigierend und erläuternd einzugreifen, seine Aussagen bei bedarf anders zu formulieren um sie seinem "Gegenüber" verständlicher zu machen.
Da hast Du Recht. Bestes Beispiel der Wiki-Link. Ich habe Deine Frage ziemlich wörtlich genommen und ich hatte nicht vor Dich zu belehren, sondern ich fand es bei Wikipedia sehr gelungen erklärt. Ich hätte im persönlichen Gespräch mit Sicherheit noch mal nachgehakt.
Und, eine gewisse "Platz-Hirsch-Mentalität" ist wohl jedem Moderator von Internet-Foren, mehr oder weniger, zu eigen.

Ist ja auch völlig verständlich : Man(n) / Frau investiert Zeit und Geld in ein Projekt das einem am Herzen liegt und wirklich viel bedeutet und erwartet natürlich das es, mehr oder weniger, im Großen und Ganzen, nach eigenen Vorstellungen läuft.
Da muss ich widersprechen. Auch wenn ich mich hier vielleicht ein wenig "zu Hause" fühle

erwarte ich nicht dass ich mehr Rechte habe.
Wer mich länger kennt, der weiß, dass ich mich auch gerne von einem Gegenteil überzeugen lasse und auch mal sage "Ok, da hatte ich jetzt Unrecht".
Voraussetzung ist natürlich ein Austausch von Argumenten und von Fakten. Was ich nicht möchte ist unbesehen einer Sache zustimmen von der ich nicht überzeugt bin und mich aus einer Diskussion zurückziehen, weil ich den Eindruck habe man redet aneinander vorbei. Da hake ich eben lieber 10 mal nach bis ein gemeinsames Verständnis da ist. Auch wenn manch einer beim Lesen dann einschläft
Aber das hat nichts mit dem Forum zu tun oder weil ich hier Admin bin. Im wahren Leben bin ich glaube ich genauso.
Mit meinen Beiträgen wollte ich ursprünglich auf einen Aspekt hinweisen, der bisher, aus meiner Sicht, in der Diskussion des Themas keine Rolle spielte : den Ökonomischen. Weiterhin wollte ich zum Ausdruck bringen das ich es für mehr als nur scheinheilig halte sich nicht zu scheuen am Vermögen einer Menschengruppe zu verdienen, diese selbst aber öffentlich und pauschal zu verteufeln und (für mich erstmal unbegründet) abzulehnen. Das Minarett als Symbol wird hier wohl nur als Vehicel benutzt.
Aber wenn man doch gar nicht mit diesem Votum eine Menschengruppe verteufeln will? Denn ich glaube das will in der Schweiz tatsächlich niemand. Warum soll ich dann ein schlechtes Gewissen haben, weil Menschen muslimischen Glaubens bei mir ein Konto haben? Es kommt immer darauf an, wie ich etwas in die Waagschale werfe. Wenn ich in der Schweiz Integrationsarbeit leiste, sage ok, Ihr dürft Euer Kopftuch tragen, Eure Mädchen brauchen nicht am Schwimmunterricht teilnehmen, ihr könnt hier Moscheen bauen, auf der Arbeit kriegt ihr die Gelegenheit zu den richtigen Zeiten zu beten und und und. Das heisst ich mache ein Zugeständnis nach dem anderen. Warum darf ich dann nicht einmal nein sagen? Doch nicht weil in Saudi-Arabien Moslems Geld auf meiner Bank einzahlen und somit was für den Staat tun.
Als "Ungläubiger" im christlichen wie im muslimischen Sinne werde ich mich hüten mir anzumassen dem "Gläubigen" zu erklären welche Räumlichkeiten zur ihm ordnungs-gemäß erscheinenden Praktizierung seines Glaubens notwendig sind.
Nein, aber ich kann mich für die Diskussion ob diese Räumlichkeiten irgendwas mit Religionsfreiheit zu tun haben informieren. Wenn jemand was von mir haben will, dann ist es doch natürllich, dass ich hinterfrage wie dringend das Anliegen ist. Und ich habe bisher noch kein schlagendes Argument für die Notwendigkeit der Minarette gehört.
auch und nicht zu Letzt eine Frage der Toleranz und Glaubensfreiheit.
Aber wir maßen uns an den Papst zu kritisieren, wenn er behauptet, dass gleichgeschlechtliche Paare sich nicht lieben dürfen oder wenn er Kondome verteufelt. Da dürfen wir doch auch Kritik üben und Dinge in Frage stellen. Warum nicht beim Islam? Ist hier auch wieder die Angst da, dass eine solche Kritik oder Fragen wie "wofür brauchen die denn unbedingt ein Minarett? Ist es tatsächlich ein Symbol der Macht?" vielleicht fremdenfeindlich sein könnte?
Eine Diskussion umfasst ein Abgleichen von Argumenten. Und wenn mir jemand sagt mit dem Verbot von Minaretten beschneide ich die Religionsfreiheit, dann hinterfrage ich, wofür braucht man so ein Teil.
Sollen uns die Moslems erklären, warum in der Türkei Christen Angst haben müssen ihre Religion auszuüben. Warum dürfen Muslime nicht zu einer anderen Religion übertreten? Ist das etwa Glaubensfreiheit? Ist es nicht ein Geben und Nehmen?
Ja ok, mit gutem Beispiel vorangehen. Aber wie weit geht dieses Nachgeben?
Und will man nicht mal was zurück bekommen?
Was tun die Moslems für die Religionsfreiheit in ihren Ländern?
Um meinen Beitrag abzukürzen streue einfach mal einen Link ein. Den fand ich ziemlich interessant. Ich hoffe, daran gibt es nichts auszusetzen (weil z.B. der Autor zweifelhaft ist oder sowas). Wenn doch nehme ich ihn gerne wieder raus.
http://www.sami-aldeeb.com/articles/view.php?id=413Da sind so einige Argumente drin, die ich nachvollziehen kann.
Und dann direkt noch einer, der über so manches informiert, was mich echt zum Nachdenken bringt.
http://www.welt.de/die-welt/politik/art ... -Welt.htmlSo nicht stehen lassen kann ich allerdings Aussagen wie ich würde die Schweiz mit den Taliban ("Äpfel und Birnen") vergleichen. Dies habe ich ganz und gar nicht getan. Ich habe lediglich aufzeigen wollen wohin die Haltung "Das geht uns nichts an, da haben wir uns nicht einzumischen und kein Recht ein Urteil zu fällen !", konsequent zu ende gedacht, wohl führen muss. Auch Kritik an "demokratischen" Entscheidungen muss in einer Demokratie möglich sein.
Ok, aber auch hier frage ich mich natürlich ist dieser Vergleich tatsächlich gerecht?
Die Taliban morden und unterdrücken die Bevölkerung.
Kann ich da tatsächlich einen Vergleich mit der Schweiz ziehen?
Ich finde auch: wir müssen diesen Terroristen Kontra geben, aber die Schweizer haben doch nur über einen Turm abgestimmt. Ja gut, und sie haben damit deutlich gemacht: Mit uns geht es so nicht weiter. Aber hier Vergleiche mit Taliban und dem 2. Weltkrieg zu ziehen ist für meinen Geschmack doch etwas übertrieben.
" Geschockt " bin ich über Äußerungen a la "War ja klar, dass sowas wieder kommen musste... ". Gleichzeitig zeigt mir diese Aussage das eine solche Anmerkung / Erinnerung an die Geschichte unseres Landes eben wirklich (leider) immer noch nötig ist ...
" Wer seine Geschichte vergisst läuft Gefahr sie zu wiederholen ! " Wieder sone Plattitüde, nichts desto trotz eine grundlegende Wahrheit (wie ein Blick in die "Geschichte" beweist).
Meine Aussage zeigt Dir, dass ich die Geschichte Deutschlands vergessen habe?
Nein, habe ich nicht. Aber ich finde einfach nicht lustig, dass diese für alles herhalten muss und jeder der nur sagt "denk an damals" damit jede Diskussion im Keim erstickt.
Ich muss mich für meine Vorfahren nicht entschuldigen und ich muss auch nicht direkt aufschreien wenn jemand an einer Religion oder einer Minderheit Kritik ausübt. Und das dann alles ohne die wahren Hintergründe zu kennen. Nein. Wo kommen wir denn da hin? Zu einer Gesellschaft, die sich nichts mehr zu sagen traut und die schon beim Wort "Negerkuss" erschrocken zusammenzuckt.
Ich würde mich auch für Menschen einsetzen, die verfolgt werden, wenn ich keine Deutsche wäre. Das hat nichts mit irgendeiner Vergangenheit zu tun. Und ich empfinde diese Sprüche (sorry, ist nur mein Empfinden) wie eine Art Druckmittel, dem man nicht widersprechen darf. (Wenn man nicht direkt in die Dumm- oder Rechts-Schublade gesteckt werden will). Daher habe ich bei diesem Spruch so reagiert. Er gehört für mich nicht hier hin.
Für mich ist wichtig abzuwägen, wer denn jetzt die schwächere Position hat oder wer Unterstützung benötigt. Und nur weil jemand fremd in einem Land ist, ist er für mich noch lange nicht im Recht. Da muss schon mehr kommen.
Auch das Hohe-Lied auf RTL und die pauschale Kritik an den Öffentlich - Rechtlichen stört und überrascht mich wirklich. Diesbezüglich habe ich unter halbwegs allgemein-gebildeten Menschen, wohl zu unrecht und voreilig (?), Konsens erwartet.
Noch habe ich keine Kritik geäußert.
Aber dieses Schubladendenken "ARD/ZDF gut, RTL/BILD schlecht" (oder noch besser: "ARD/ZDF gucken gebildete Leute, RTL/BILD nur ungebildete) und die strikte Weigerung auch diese Informationsquellen zu nutzen hört sich für mich ein bißchen nach Reich-Ranicki an....
Mein Beitrag war wieder viel zu lang, ich weiß.
Sorry an alle, die ich jetzt gelangweilt habe
Ich diskutiere nun mal gerne und es macht mir Spaß zu schreiben.
Ok, wenn es noch mehr ausartet werde ich Lutz vielleicht mal meine Telefonnummer schicken
Und noch mal: Alles was ich geschrieben habe sollte niemanden angreifen. Ich habe nur versucht zu erklären, warum ich das Votum der Schweizer nicht verurteilen kann und ich habe auf Lutz' Vorwürfe geantwortet.
Aber ich hoffe ich habe mich verständlich genug ausgedrückt, so dass das auch schon beim Lesen des obigen Textes rüber gekommen ist und dieser Nachsatz eigentlich nicht nötig war.
Gruß
Uli