[Reisebericht] Wüstenreise: Baharyia bis Abu Simbel+Assuan

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Isis
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[Reisebericht] Wüstenreise: Baharyia bis Abu Simbel+Assuan

Beitragvon Isis » Mo 25 Jan, 2010 19:05

[align=center] Peabody hat folgenden Bericht geschrieben:[/align]

Jetzt versuche ich doch auch mal meine Reise zu beschreiben. Wir haben soviele schöne Orte gesehen und sooo viele nette Menschen kennengelernt, dass es schade wäre das zu verschweigen.
Und vielleicht hilft mir ja noch jemand mit den Bildern, falls das gleich nicht klappt...
Ende Dezember durfte ich wieder nach Ägypten. Wir sind am Mittag losgeflogen nach Kairo. Dort angekommen haben wir die Nacht im Hotel Longchamps verbracht. Die Zeit reichte gerade mal für einen kurzen Spaziergang und ein schnelles Essen, denn am nächsten Morgen sollte es früh weitergehen. Eigentlich schade, da das Hotel ganz hübsch und gemütlich ist.

Zur Vorbereitung und Planung der Reise habe ich eifrig im Forum gelesen und so sind wir auch auf Samysafari gestoßen. Und um es vorneweg zu sagen: Es war einfach großartig! Wir haben schon die nächste Reise mit Samy in Kopf und würden uns bedenkenlos jedem seiner Familie anvertrauen. Organisation, Fahrzeuge Fahrer sind hervorragend. Dazu kommt, dass wir uns wirklich gut verstanden haben und viel Spaß hatten. Und gut erholt haben wir uns dabei auch noch. Aber von Anfang an:

Am nächsten Morgen sind wir also früh nach Bawiti gefahren. Dort haben wir dann Mittags Samy und seinen Cousin Waheed kennengelernt.
Zum "Aufwärmen sind wir ein wenig durch die Oase gefahren. Salzsee, Pyramidenberg und was man sich eben so anschaut da. Da gabs zum ersten Mal Waheeds hervorragenden Tee. Inclusive idyllischer Sonnenuntergang am English Mountain. War aber nix mit Wüsteneinsamkeit. Ich hab mir extra gemerkt wo der Jeep steht und bin hinterher doch in den falschen eingestiegen, was mir den gut gespielten Zorn meines späteren Lehrers und Aufpassers einbrachte.
Die Nacht verbrachten wir -ich meinerseits angetan mit einer gehörigen Prise Eau´Autan- auf Mückenjagd im Hotel El Beshmo Lodge.
Ab dem nächsten Morgen stand jede Menge Kamel auf dem Programm.
Auf in die weiße Wüste zum Kamelplatz. Zum Glück gabs erstmal Tee.
Und dann stellte ich fest, dass nur wir, mein Mann und ich reiten, mussten. Richtige Beduinen fahren mit dem Jeep vor. Allerdings stand das Kamel nun mal und die Herren hatten auch meine Saltoübungen geschickt verhindert, da blieb ich eben ein paar Stündchen dort oben. Wir ritten in die westliche weiße Wüste, wo wir Sylvester ( ja, es war Bluemoon :-) ) feiern wollten. Seltsamerweise schaukelt das gar nicht so wie beschrieben. irgendwann hab ich mich nicht mehr fest gekrallt und die Füße hochgelegt, da wars sogar ganz gemütlich. Endlich erreichten wir eine Palme unter der es Essen gab. Und dann ein Mittagsschläfchen. Eigentlich haben wir überhaupt viel gegessen und geschlafen.
Danach wieder rauf aufs Kamel, wieder Salto verhindert, dann war der Sattel nicht fest, also wieder runter, Salto rückwärts und wieder rauf. Ich bin zu blöd für die Tierchen. Nach einer Stunde hatte ich genug und wollte nie wieder absteigen, geschweige denn aufsteigen. Und das Kamel war soooo lieb! Das war der Zeitpunkt, an dem ich meine Schuhe ausgezogen und den Rest der Reise nicht mehr angezogen habe. Samy ist mit mir gelaufen und wir hatten viel Zeit um zu quatschen. Mit Kamelen laufen ist sehr angenehm, die haben ein gutes Tempo!
Schließlich erreichten wir unseren Jeep und das Camp. Mein Gemahl war mit der Fotografiererei eines jeden Sandkorns beschäftigt und ich sollte gar nichts tun. Ausruhen. Schließlich haben wir folgende Vereinbarung getroffen: Von Stund an habe ich Waheed abends beim Gemüseputzen behindert und er hat an meinen Arabischkünsten gefeilt. Und an meinen Gemüseschneidekünsten... Vielleicht lerne ich ja doch noch kochen....
Da Vollmond war, war es irgendwann fast taghell und völlig märchenhaft. Wir haben am Feuer gelegen, Tee getrunken, gequasselt und aufs neue Jahr gewartet.

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Pyramid Mountain

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Schwarze Wüste
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Rosi und Liesel

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Ritt durch die westliche weiße Wüste


und noch mal

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Wüstenreise von Baharyia bis Abu Simbel + Assuan

Beitragvon Isis » Mo 25 Jan, 2010 19:08

[align=center] Peabody hat folgenden Bericht geschrieben:[/align]

Samy sagt, ich darf Fotos von ihm einstellen, wenn Ihr also nichts dagegen habt...

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Am nächsten Morgen ritt der Gemahl von hinnen, während ich es vorzog mit meinen Begleitern zu anderen Camps zu fahren und verschiedenen Leuten ein schönes neues Jahr zu wünschen. Dann fuhren wir zum Greenspring und machten erstmal wieder Pause.
Weiter gings in die neue weiße Wüste. Die ist unbeschreiblich. Da gab es auch eine Landmarke, der Baum mit dem Huhn, wo wir uns alle wiederfanden. Wunderschön. Ein Hase war auch da und viel anderes seltsames Getier. Da gingen mehrere Speicherkarten drauf.
Wir konnten nicht genug bekommen und strolchten bis zum Sonnenuntergang dort herum.
Und hatten dann ein Problem!
Wir fanden keinen Schlafplatz. Die Wüste war einfach überfüllt! Nach langem Suchen fanden wir dann einen Platz weit weg, von dem aus wir nur ein anderes Camp sahen.
Zum Glück hatten wir eine mehr als fünf Sterne-Unterkunft gebucht. Unsere Suite hatte ausreichend Platz und war mit einer kleinen Küche, einem Speisezimmer, einem Schlafzimmer und einem großen beheizten Aufenthaltsraum ausgestattet. Ich hatte sogar mein eigenes Bad. Dachte ich...
Als ich mich für die notwendigen hygienischen Maßnahmen niedergelassen hatte, stiefelte ein Fuchs nach dem anderen heran. Sehr neugierig die Tiere. Und auch sehr nett. Allerdings in dieser Situation auch etwas befremdlich. Weil sie eben seeeeeeeeehr neugierig sind. Ich glaube aber, ich trugs mit Fassung. Hab dann auch meine Kamera geholt und die Gang fotografiert.
Später des Nachts kam so ein Tierlein auch mal über unseren Esstisch spaziert...
Wieder wurde gekocht und gelernt. Und dann zogen wir um ans Lagerfeuer und übten im Sand schreiben. Und quatschten und quatschten... Selbst als die notorischen Frühaufsteher sich zur Ruhe legen, kriegten wir die Kurve nicht. Wir rösteten Erdnüsse, kochten Tee und assen heiße Orangen und schrieben den ganzen Wüstenboden voll. Das ist gar nicht so einfach und ob der Missverständnisse ziemlich lustig. Irgendwann sind auch wir eingeschlafen.
Aber der nächste Morgen unter Frühaufstehern war doch hart zu ertragen.

Die Kamele durften nach Hause gehen und ausruhen, während Samy und Waheed das Camp abbauten sind wir zu zweit schon mal vorgelaufen. Gen Mittag haben die beiden uns wieder aufgesammelt und wir fuhren nach Farafra. Dort besuchten wir Badr in seinem Museum. Er ist wirklich ein netter Mensch, der versucht seine Träume zu leben.
Wir bezogen unsere Zimmer im Badawiyahotel. Das ist ein sehr schönes Hotel und versöhnt auch damit, dass man nicht draußen schlafen darf.
Außerdem fuhren wir des Nachts noch an eine schöne heiße Quelle und badeten da ungestört.
Auf dem Weg nach Dachla kam dann auch meine Stunde, ich durfte Auto fahren. Gut, mein Mann und Waheed entschlossen sich spontan zu einer Wanderung, aber das störte mich nicht weiter. Ich wollte ja nur mal ausprobieren. Und das machte wirklich Spaß. Allerdings weiß ich jetzt auch wie schwierig das Fahren dort sein kann.

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Neue weiße Wüste


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Suite
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Beitragvon Isis » Mo 25 Jan, 2010 19:09

[align=center] Peabody hat folgenden Bericht geschrieben:[/align]

Die Fahrt nach Dachla war sehr schön, wir trafen auf eine Karawane und ich war froh, dass ich im Jeep sitzen durfte. Abends rasteten wir kurz vor Dachla und die Ente, die wir dort verspiesen, wird mir immer in Erinnerung bleiben, ebenso wie die anschliessenden Kartenspiele. In der Nacht war es etwas windig und am Morgen hatte der Sand uns zugedeckt. So fuhren wir zum Frühstück lieber nach Dachla zu Mohamads Resthouse. Das war wirklich sehr gut und der Gastgeber sehr liebenswürdig. Nach der Führung durch die Altstadt wurde ich von drei Damen im Heimatmuseum in die Mangel genommen. Auch nach langen Erklärungen fühlte ich mich nicht in der Lage abends im Feuer Brot zu backen. Schließlich haben sie mir Brot geschenkt und genaue Anweisungen gegeben, wie es aufzubacken sei. Das habe ich wohl richtig verstanden, denn es schmeckte hervorragend. Mohamad fragte uns noch, ob wir eine junge Frau mitnehmen könnten, die auch nach Abu Simbel wollte. Wir hatten noch Platz genug und nahmen sie mit, nicht ohne ihr anzudrohen, dass wir sie alle in fünf Jahren besuchen würden. Sie kommt aus Neuseeland.
Selena war eine sehr angenehme Reisebegleiterin und half mir fleißig die Jungs bein Kartenspielen zu besiegen. Zuerst besuchten wir jedoch noch Magic Spring in Dachla, wo wir noch einmal baden konnten. Die Fahrt von Mut in Richtung Umm- El- Dabadib und später nach Labakha war traumhaft schön. Der Platz an dem wir übernachteten war einer der schönsten auf der ganzen Fahrt. In Umm El Dabadib streiften wir lange durch die Ruinen und rasteten unter einer Akazie bis der Sturm sich verzogen hatte. In Labakha blieb uns leider nicht so viel Zeit, da wir noch nach Kharga mussten, aber es war durchaus ausreichend.
Am nächsten Morgen kam El Bagawat dran und der Hibistempel von aussen. Und die Tempel von Saijan und Ghuwaitah warteten auch noch auf uns. Schließlich landeten wir in Dusch. Dort gabs ein sehr interessantes Treffen mit französischen Archäologen, die für die Freskenrestaurationen zuständig waren und die gerade ein römisches Wohnhaus ausbuddelten. Dort fanden wir noch einmal einen schönen Platz zum Übernachten. Nun blieb nur noch ein Tag und eine Übernachtung.
Zum Trost haben wir in Abu Simbel zusammen gefrühstückt, trotzdem war der Abschied sehr traurig. Das war jetzt sehr gerafft, aber wenn ich mich nicht zusammenreiße, schreibe ich einen Roman....

Okeeee, da kommt noch ein bisschen, aber erstmal die Fotos, die ich vergessen habe...

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Weg nach Dachla

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Die Quelle haben die Römer in Dachla eingefasst

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Umm El dabadib

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Labakkha Ich hab vergessen da zu fotogrfieren....

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Dusch

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Beitragvon Isis » Do 28 Jan, 2010 12:32

[align=center] Peabody hat folgenden Bericht geschrieben:[/align]

Eskaleh Abu Simbel



In Abu Simbel wollten wir zwei Tage bei Fekry Kachif im Eskaleh verbringen. Schon die Buchugstelefonate waren sehr nett. Er liebt es Gastgeber zu sein und seinen Gästen ein Gefühl von Geborgenheit und Ruhe zu vermitteln.
Auch als wir ankündigten statt zu zweit zu fünft zum Frühstück zu erscheinen, wurde dies freudig aufgenommen. Die Begrüßung war wirklich herzlich. Nur konnten wir das nicht so recht genießen da ja der Abschied bevorstand.
Die Zimmer dort sind wunderschön eingerichtet, im Innenhof und auf dem Dach kann man herrlich herumfaulenzen und lesen( eine Bibliothek gibts auch ) und der Garten und die Aussicht sind wunderschön. Unsere Kleidung wurde im Handumdrehn gewaschen und wir wurden rundum versorgt. Die Köchin ist ein Genie und wir bekamen andauernd etwas zu essen.
Die Busladungen, die da angeblich ständig ins Restaurant gekarrt werden, sind als solche meistens nicht erkennbar und man findet immer ein ruhiges Plätzchen. Außerdem ist der Spuk nach einer Stunde vorbei. Wir bekamen Tipps, wann wir die Tempel besuchen sollten. So waren wir beim schönsten Licht alleine dort. Aber vielleicht sagen die Fotos mehr aus...

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Das ist Karim, der mich gebeten hat auch sein Bild einzustellen. Er ist ein sehr liebenswürdiger Mensch, der sich ganz hervorragend um die Gäste kümmert!


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