Sonntag, den 04.07.2004
Im WDR um 21:45 Uhr kommt ein Bericht über das Mena House in Kairo.
Liebe Grüße an alle
Samazone
:70:
TV-Tipp: Sonntag, den 04.07.2004 Mena House in Kairo
TV-Tipp: Sonntag, den 04.07.2004 Mena House in Kairo
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Osiris
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Menschen und Hotels
"Mena House, Kairo"
Als Napoleon 1798 nach Ägypten kam, um die Mamelukken zu besiegen, motivierte er seine Soldaten für die Schlacht mit den legendären Worten: "Soldaten, vierzig Jahrhunderte blicken auf euch herab!" Hotelbesitzer können heute das Gleiche sagen, denn aus den Zimmern des Mena House Hotel hat man einen wunderbaren Ausblick auf die Pyramiden - wie einst der kleine Korse. Denn der Jagdsitz, auf den sich Napoleon nach der Eroberung Kairos zurückzog, ist inzwischen zum Mena House Hotel umgestaltet worden. Wenn am Fluss der Pyramiden Giuseppe Verdis "Aida" aufgeführt wird, ist die Atmosphäre überwältigend wie schon vor 100 Jahren. Und die Gäste wohnen natürlich wie eh und je im Mena House. Wer die Pyramiden nicht einfach nur bewunderte, sondern trachtete, ihnen ihr Geheimnis zu entreißen, begab sich in Gefahr. Beim abendlichen Drink auf der Hotelveranda lernte Lord Carnarvon den Archäologen Howard Carter kennen. Der Lord ließ sich von Carters Begeisterung anstecken, finanzierte seine Ausgrabungen im Tal der Könige und war auch im November 1922 zugegen, als das Grab des Tut-ench-Amun geöffnet wurde. Keiner hatte in seiner Entdeckerfreude einer kleinen unscheinbaren Tontafel Beachtung geschenkt mit der Warnung "Der Tod wird den mit seinen Schwingen erschlagen, der die Ruhe der Pharaonen stört." Kurz darauf brach Lord Carnarvon im Speisesaal des Mena House zusammen und starb wenig später an einer rätselhaften Krankheit.
1943 wurde das Mena House zur Hochsicherheitszone erklärt: Fünfhundert Scharfschützen umringten das Gelände. Sogar auf die Spitze der Cheopspyramide hatte man einen Beobachter postiert. Dann trafen sie ein: Churchill, Roosevelt und Tschiang-Kai-schek. Die "Big Three" berieten über den Kriegsverlauf in Südostasien, über das bevorstehende Treffen mit Stalin und über die Aktion unter dem Decknamen "Overload", die Invasion der Alliierten... Während ihrer Unterredung saßen die Herren auf Samtstühlen, die heute noch im Garten des Hotels als Denkmal an diese Konferenz erinnern.
Bis heute spielt das Mena House als luxuriöser und abgeschiedener Ort für komplizierte Verhandlungen eine Rolle. Als "Shuttle-Diplomat" quartierte sich dort Jimmy Carter ein, als er um den Friedensschluss zwischen Ägypten und Israel kämpfte und ständig zwischen den beiden Ländern hin- und herjettete. Der Hoteldirektor reichte ihm zur Begrüßung einen Abguss des Hotelschlüssels in Gold mit dem Bibelzitat: Gesegnet seien die, die den Frieden bringen.
Menschen und Hotels - Reportage Sonntag, 04.07.2004
Beginn: 21.45 Uhr Ende: 22.30 Uhr Länge: 45 Min.
VPS: 21.45
mfg
osiris
"Mena House, Kairo"
Als Napoleon 1798 nach Ägypten kam, um die Mamelukken zu besiegen, motivierte er seine Soldaten für die Schlacht mit den legendären Worten: "Soldaten, vierzig Jahrhunderte blicken auf euch herab!" Hotelbesitzer können heute das Gleiche sagen, denn aus den Zimmern des Mena House Hotel hat man einen wunderbaren Ausblick auf die Pyramiden - wie einst der kleine Korse. Denn der Jagdsitz, auf den sich Napoleon nach der Eroberung Kairos zurückzog, ist inzwischen zum Mena House Hotel umgestaltet worden. Wenn am Fluss der Pyramiden Giuseppe Verdis "Aida" aufgeführt wird, ist die Atmosphäre überwältigend wie schon vor 100 Jahren. Und die Gäste wohnen natürlich wie eh und je im Mena House. Wer die Pyramiden nicht einfach nur bewunderte, sondern trachtete, ihnen ihr Geheimnis zu entreißen, begab sich in Gefahr. Beim abendlichen Drink auf der Hotelveranda lernte Lord Carnarvon den Archäologen Howard Carter kennen. Der Lord ließ sich von Carters Begeisterung anstecken, finanzierte seine Ausgrabungen im Tal der Könige und war auch im November 1922 zugegen, als das Grab des Tut-ench-Amun geöffnet wurde. Keiner hatte in seiner Entdeckerfreude einer kleinen unscheinbaren Tontafel Beachtung geschenkt mit der Warnung "Der Tod wird den mit seinen Schwingen erschlagen, der die Ruhe der Pharaonen stört." Kurz darauf brach Lord Carnarvon im Speisesaal des Mena House zusammen und starb wenig später an einer rätselhaften Krankheit.
1943 wurde das Mena House zur Hochsicherheitszone erklärt: Fünfhundert Scharfschützen umringten das Gelände. Sogar auf die Spitze der Cheopspyramide hatte man einen Beobachter postiert. Dann trafen sie ein: Churchill, Roosevelt und Tschiang-Kai-schek. Die "Big Three" berieten über den Kriegsverlauf in Südostasien, über das bevorstehende Treffen mit Stalin und über die Aktion unter dem Decknamen "Overload", die Invasion der Alliierten... Während ihrer Unterredung saßen die Herren auf Samtstühlen, die heute noch im Garten des Hotels als Denkmal an diese Konferenz erinnern.
Bis heute spielt das Mena House als luxuriöser und abgeschiedener Ort für komplizierte Verhandlungen eine Rolle. Als "Shuttle-Diplomat" quartierte sich dort Jimmy Carter ein, als er um den Friedensschluss zwischen Ägypten und Israel kämpfte und ständig zwischen den beiden Ländern hin- und herjettete. Der Hoteldirektor reichte ihm zur Begrüßung einen Abguss des Hotelschlüssels in Gold mit dem Bibelzitat: Gesegnet seien die, die den Frieden bringen.
Menschen und Hotels - Reportage Sonntag, 04.07.2004
Beginn: 21.45 Uhr Ende: 22.30 Uhr Länge: 45 Min.
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