Beitragvon Tuffi » Mi 08 Feb, 2012 18:47
Hallöchen!
Meine Nilkreuzfahrt (26.01.2012 bis 02.02.2012) auf der MS Nile Quest (gebucht hatten wir die MS Anni "o. ä.") endete letzten Donnerstag vor der Schleuse in Esna und die meisten meiner über 100 Mitreisenden die das Ausflugspaket gebucht hatten, waren von der Nilkreuzfahrt trotzdem recht angetan.
Meine Freundin und ich hatten das Ausflugspaket nicht gebucht da wir keine Rudeltiere sind. Zudem habe ich bereits eine organisierte Nilkreuzfahrt hinter mir und war im Dezember 2010 für eine Woche und Anfang Dezember 2011 für 10 Tage allein in Luxor auf Besichtigungstour.
Bis Esna hatten wir ebenfalls eine schöne, entspannte Reise.
Ich werde mal kurz von den letzten Tagen meiner Nilkreuzfahrt berichten:
Am 24.01.2012 schipperten wir von Kom Ombo aus bis Esna, was wir am Nachmittag erreichten, beschaulich über den Nil.
Während der Fahrt machte ich Pläne für den nächsten Tag in Luxor und freute mich: Mit dem Taxi nach Luxor fahren, mit der öffentlichen Fähren auf die Westbank übersetzen, von dort mit dem Taxi ins Tal der Könige fahren, anschließend einen Kaffee vor dem Habu-Tempel trinken und den Tempel besichtigen, dann am Westnilufer etwas essen und evtl. den einen oder anderen Bekannten treffen, wieder nach Luxor übersetzen um am Abend und zum Abschluss der Nilkreuzfahrt den beleuchteten Luxor-Tempel zu beäugeln.......
In Esna angekommen, legten wir inmitten zahlreicher anderer Nilschiffe an. Um unser Schiff herum Schiffe in 9er-Reihen, über uns eine Diesel-Dunstglocke.
Kurze Zeit später trommelte uns unser Reiseleiter bzw. der Reiseleiter unserer Mitreisenden, die das Ausflugspaket gebucht hatten, zusammen und offenbarte uns, unsere Nilkreuzfahrt würde hier in Esna enden, da die Schleuse bestreikt wird. In Esna sollten wir das Boot keinesfalls unorganisiert verlassen. Das wäre zu gefährlich. Luxor würde für die Leute, die das Ausflugspaket gebucht haben, am nächsten Morgen von Esna aus angesteuert.
Ich fragte den Reiseleiter, ob dafür gesorgt ist, dass die Leute, die das Ausflugspaket nicht gebucht haben, am nächsten Morgen zumindest bis zum Ausgangspunkt der Reise, der Luxor- Brücke, transportiert und am Nachmittag zu einer bestimmten Uhrzeit von dort wieder nach Esna zum Schiff gebracht würden.
Der Reiseleiter verneinte mit den Worten, wir könnten ja den von ihm organisierten Ausflug nach Luxor nachbuchen. Da wir keine Möglichkeit gehabt hätten, uns von der Gruppe bis zu einer gewissen Uhrzeit abzusetzen, buchten wir den Ausflug nicht nach.
Die kommenden beiden Nächte auf dem Nilschiff war alles andere als ein Genuss. An Deck konnten wir es vor Diselgestank und in der Kabine vor Hitze (unsere Klimaanlage war defekt und sämtliche Reparaturversuche scheiterten) kaum aushalten. Die Nächte gingen allerdings auch vorüber.
Als ich am Morgen nach unserer Ankunft in Esna die Nilschiffe in 9er-Reihen fotografieren wollte, hatten sich die Reihen schon gelichtet. Zahlreiche Schiffe waren bereits auf den Weg von Esna nach Assuan.
Wir lagen nur noch in normalen 4er und 5er-Reihen vor Esna.
Obwohl uns der Reiseleiter vor einem Landgang in Esna gewarnt hatte, gingen wir wie viele andere Touristen, die das Ausflugspaket nicht gebucht hatten, doch von Bord. Mangels Taxen konnten wir den am Vortag geplanten Luxor-Trip abhaken. Also schlenderten wir gemütlich durch das laut Reiseleiter so gefährliche Esna.
Am Abend sagte uns der Reiseleiter, wir würden am nächsten Morgen bereits um 4.30 Uhr geweckt. Damit uns kein ganzer Tag in Hurghada bzw. El Gouna verloren geht, würde unser Transport zum Roten Meer bereits um 5.30 Uhr starten.
Tatsächlich war unser Bus erst gegen 7.00 Uhr startklar, da er auf dem Weg nach Esna angeblich kaputt gegangen war und repariert werden musste.
In Luxor setzten wir unseren Reiseleiter vor dem Iberotel ab. Auch wir wurden aufgefordert, den Bus dort zu verlassen. Der Busfahrer müsse erst einmal den Bus auftanken. Nach einer 3/4 Stunde kam der Fahrer mit einem kleinen Kanister Diesel zurück und begann, den Tank des Busses per Schlauch zu befüllen. Einiges an Treibstoff ging daneben und wohl auf den Busfahrer. Ich sass direkt hinter dem Busfahrer und konnte es die erste Zeit vor Dieselgestank kaum aushalten.
Während der Weiterfahrt sagte man uns, ein Kanister Diesel würde für die Fahrt ans Rote Meer nicht reichen. Unser Busfahrer klapperte also weitere Tankstellen ab bis er eine fand, vor der Kinder Dieselkanister verkauften und er bei denen zuschlug.
Gegen 2 Uhr steuerte unser Bus die ersten Hotels in Hurghada an. Am letzten Hotel in Hurghada wurden wir gebeten, in einen mit Benzin betriebenen PKW umzusteigen, da der Bus nicht mehr genug Spirit hätte, um uns nach El Gouna zu transportieren.
Letztendlich erreichten wir unser Hotel in El Gouna gegen 15.00 Uhr am Nachmittag.
Während der PKW-Fahrt nach El Gouna erklärte uns der Fahrer, dass nach den Krawallen während des Fussballspiel in Alexandria aus Angst vor Verbreitung des Baus von Molotow-Cocktails der Verkauf von Diesel an den Tankstellen verboten wurde. Diesel sei leider nur noch auf dem Schwarzmarkt erhältlich.
Am Freitag oder Samstag hörte ich von Leuten im Hotel, dass die Schleuse in Esna wieder in Betrieb ist.
Wie es mit dem Dieselverkauf an den Tankstellen nun aussieht, weiß ich nicht.
Zusammengefasst und vor allem rückblickend war unsere Nilkreuzfahrt bis auf den Abschlusstag, der ja anders geplant war, eigentlich sehr schön.
Zu Beginn der Nilkreuzfahrt in Luxor ankerte unser Schiff leider nicht in Luxor-City sondern 12 KM außerhalb der Stadt vor der Luxor-Brücke. Die Taxifahrer verlangten für die einfache Fahrt in die City 5 Euro. Eine 4-stündige Fahrt zu den Westbank-Sehenswürdigkeiten war für unter 35 Euro nicht zu haben. Auf Verhandlungen ließen sich die Taxifahrer an der Luxor-Brücke nicht ein. Es hieß, entweder den Preis akzeptieren oder an der Luxor-Brücke bleiben.
Den Nachmittag nach unserer Ankunft auf dem Nilschiff verbrachte ich mit meiner Freundin auf der Westbank und es war dort genauso ruhig wie Anfang letzten Dezember, als ich für 10 Tage allein und auf eigene Faust durch Luxor strolchte.
In Assuan fühlten wir uns ebenfalls sehr wohl. Nicht einmal fühlten wir uns auf dem dortigen Bazar von aufdringlichen Händlern körperlich bedrängt und auch die Bootstourenanbieter auf der dortigen Promenade waren wesentlich zurückhaltender als die in Luxor. Der Blick vom Ferial Garden auf Assuan und die Elephantine Insel sowie unsere Felukenfahrt waren herrlich und unser Spaziergang über die Elephantine Insel war alles andere als ein Spießrutenlauf. Anmerken möchte ich allerdings, dass wir nicht nach Anbruch der Dunkelheit in Assuan unterwegs waren.
Wie bereits erwähnt, war unser Spaziergang durch Esna ebenfalls sehr schön. Der Touri-Bazar dort ist ja nicht sehr lang, so dass wir schnell inmitten des normalen Lebens waren und dort wurden wir lediglich von einigen Kindern nach unseren Namen gefragt und um Kugelschreiber gebeten.
Ach, hier noch einige "Nile Quest"-Getränkepreise:
Große Dose Bier: 35 Pfund
Normale Dose Cola, Sprite o. ä. 14 Pfund
1 Kaffee 14 Pfund
1 Fl. Wasser 1 1/2 Liter 14 Pfund
1 Fl. Rot- oder Weißwein 140 oder 160 Pfund (?)
So, das wars erst mal....
Am Wochenende werde ich hier versuchen, noch das eine oder ander Foto einzubauen.
Liebe Grüße
Tuffi