Arabische Tips: Was tun geen die Hitze ....

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Arabische Tips: Was tun geen die Hitze ....

Beitragvon Osiris » Mo 11 Aug, 2003 07:57

Im Orient bekämpft man die Hitze mit nassen Balkonen und Lakritz-Saft

Kairo (dpa) - Wenn die Europäer bei 36 Grad Celsius über unerträgliche Hitze stöhnen, können die meisten Araber darüber nur amüsiert lächeln. Denn das ist für sie im Sommer eine ganz normale, angenehme Temperatur. Erst wenn das Thermometer auf über 40 Grad klettert, spricht man in Kairo, Bagdad oder Riad überhaupt von Hitze.

Auch die Strategien, mit denen man versucht, den hohen Temperaturen zu trotzen, sind hier ganz andere als in Europa. Statt Shorts und bauchfreier Tops trägt man langärmelige ANZEIGE

Baumwollblusen und -Hemden und Frauen, die ihren als vornehm geltenden blassen Teint vor den Sonnenstrahlen schützen wollen, tragen auf der Straße sogar einen kleinen Regenschirm.

Für verschleierte Frauen, die auch im Sommer blickdichte lange Röcke, Jacken, dünne schwarze Mäntel, Kopftücher und zum Teil sogar Handschuhe tragen, ist die Hitze extrem schwer zu ertragen. Handschuhe ziehen diesen Sommer auch einige der US-Soldaten im Irak an. Denn mit ihren schweren Uniformen, kugelsicheren Westen und Helmen schwitzen sie bei Temperaturen über 45 Grad oft so stark, dass sie ihre Waffe im Ernstfall wegen der nassen Hände sonst nicht richtig halten könnten.

Um sich zumindest von innen ein wenig abzukühlen, trinkt man im Irak im Sommer besonders gerne kalten Joghurt oder Lakritz-Saft, der von Straßenhändlern billig angeboten wird. In Ägypten erfrischt man sich dagegen gerne mit kaltem süßen Hibiskustee oder Tamarindensaft. An der Saftbar des Kairoer Gezira-Clubs ist Melonensaft an heißen Tagen besonders angesagt. Der Betreiber der Saftbar lockt seine Kundschaft außerdem mit einem großen Ventilator, der die Menschen in der Warteschlange vor der Kasse mit mikrofeinen Wassertröpfchen besprüht.

Im oberägyptischen Assuan, wo die Sonne im Sommer so erbarmungslos brennt, dass die Menschen Verabredungen grundsätzlich nur für den Morgen oder nach Sonnenuntergang treffen, hatte man sich ähnliche Wasser-Ventilatoren früher bereits selbst gebastelt. Einige Familien behelfen sich außerdem, indem sie kaltes Wasser auf den Balkon gießen und die Balkontür öffnen, in der Hoffnung, dass der ins Schlafzimmer eindringende Wind dadurch etwas abgekühlt wird. In den ärmeren Vierteln der 16-Millionen-Stadt Kairo sieht man im Sommer außerdem gelegentlich Menschen, die auf den Balkonen oder Dächern ihrer Häuser schlafen, um der stickigen Hitze ihrer Behausungen zu entgehen.

Generell gilt die Formel: «Je reicher und bedeutender ein arabischer Geschäftsmann oder Politiker ist, desto kälter ist es in seinem Büro». Um eine Erkältung zu vermeiden, sollten Besucher daher stets Jacke und Halstuch bereit halten. Wer sich keine Klimaanlage und kein klimatisiertes Auto leisten kann, muss einfach leiden und schwitzen. Wer in Kairo einmal im August in einem voll besetzten Bus, dessen einzige Belüftung die auch während der Fahrt geöffneten Türen sind, im Stau gestanden hat, weiß, dass der Orient außer Jasminduft und Weihrauch auch ganz andere Gerüche bereithalten kann.

(Quelle: Yahoo! Nachrichten)