Brüssel (dpa) - Ein Urlaub ohne Klagen und Beschwerden - das wären für viele Belgier die schlimmsten Wochen des Jahres. Jetzt, am Ende der Saison, können Reiseleiter ein Lied davon singen. «Kürzlich organisierten wir für flämische Touristen einen Wüstentrip bei Hurghada in Ägypten», erzählte ein Begleiter der belgischen Zeitung «Het Laatste Nieuws»: «Nachher regnete es Klagen. Die Leute waren entsetzt, dass sie den ganzen Tag unterwegs gewesen waren, ohne irgendwo schwimmen zu können.»
Zu den Wünschen der absurden Art gehört auch die Geschichte jener Urlauberin aus Antwerpen, die beim Einchecken nach Benidorm mit einem riesigen Karton am Flugschalter erschien. Sie bestand darauf, ihren Fernseher mitzunehmen: Mit dem Gerät im Hotelzimmer werde sie ihren flämischen Lieblingssender VTM nicht empfangen können, meinte die Frau. Einem Kenia-Urlauber wiederum fehlte der Komfort bei einer Safari in der afrikanischen Savanne: «Er meckerte, weil die Straßen in den Safariparks nicht asphaltiert waren.»
Dass Belgien als Heimat des Surrealismus gilt, machte eine andere Urlaubergruppe in Ägypten deutlich. Die Reisenden schimpften, dass sie bei einer Busfahrt von Assuan nach Luxor keine Pyramiden zu sehen bekamen. «Die stehen bei Kairo, aber das kann man manchen Leuten nicht erklären», erzählte der Reiseleiter. «Sie denken, dass in Ägypten um jede Ecke eine Pyramide steht.» Ärger machte auch das Verschwinden einer putzigen Zwerghasen-Familie in einer Hotelanlage in Hurgada: Die Tiere tauchten plötzlich auf der Speisekarte auf.
Den Vogel schoss indes eine Urlauberin ab, die mit ihrem 18-jährigen Sohn ein Appartement auf Gran Canaria gemietet hatte. «In Hotels wird die Qualität mit Sternen angezeigt, bei Appartements arbeitet man mit Schlüsseln», erläuterte der Reiseleiter in «Het Laatste Nieuws» später. «Die Dame beschwerte sich, weil sie an der Rezeption nur einen Schlüssel bekam, obwohl sie doch gezielt ein Zwei-Schlüssel-Appartement gebucht hatte.»
(Quelle AVICO)