Etwa 2.000 reumütige Extremisten aus Haft entlassen

[Osiris]

Kairo - In Ägypten sind fast 2.000 reumütige islamische Extremisten aus dem Gefängnis entlassen worden. Das berichtete die ägyptische Nachrichtenagentur MENA unter Berufung auf ein in der aktuellen Ausgabe des halbamtlichen Magazins "Al-Musawar" erschienenes Interview mit dem ägyptischen Innenminister Habib el Adli am Mittwoch. Die freigelassenen Mitglieder der Terrororganisation "Gamaa Islamiya" (Islamische Vereinigung) hätten zuvor allesamt der Gewalt abgeschworen. Es blieb jedoch unklar, wann sie entlassen wurden.

In den 1990-er Jahren hatten radikal-islamische Gruppen versucht, die ägyptische Regierung mit Anschlägen auf Sicherheitskräfte, Touristen, prominente Persönlichkeiten sowie christliche Kopten zu stürzen und einen fundamentalistischen Gottesstaat zu errichten. Mehr als 1.200 Menschen kamen bei den militanten Auseinandersetzungen ums Leben. Die "Gamaa Islamiya" wird unter anderem mit dem Attentat vom 17. November 1997 in Luxor in Verbindung gebracht, bei dem 58 Touristen, unter ihnen vier Deutsche, starben. Die zweite große Terrorgruppe des Landes, "Dschihad" (Heiliger Krieg), hatte sich zur Ermordung des ägyptischen Präsidenten Anwar el Sadat 1981 bekannt.(APA/dpa)