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Kairo Dienstag bis Freitag

Verfasst: So 25 Mär, 2012 16:43
von sualk
So da bin ich nun wieder zu Hause.
Und da Ihr es nicht anders wolltet, hier meine Eindrücke
Los gehts

20.03.2012
Der Flieger ist angenehm leer. Die Sitze zwar wie üblich eng, aber es ist schon schön mit richtigem Metallbesteck eine vernünftige Mahlzeit zu sich zu nehmen.
Zu essen gab es Rindergulasch mit Gravy und Mash. Ein Brötchen, Butter, Käse, Waldorfsalat und ein Stück leckerer Kuchen gehörten auch noch dazu.
Ich freue mich auf Kairo. :-)
Kairo!
Schnelle Abfertigung am Flughafen.

Der Personaleinsatz des Veranstalters ist aufwändig. Insgesamt 3 Leute sind anscheinend notwendig mich abzuholen und ins Hotel zu bringen.. Der Erste empfängt mich noch vor der Zollkontrolle und klebt mir das Visum in den Pass. An der Kofferausgabe holt er mich dann ab und bringt mich nach draußen. Dort übernimmt dann ein Zweiter, bringt mich zum Auto, wo der Fahrer auf uns wartet. Zu dritt geht es dann in einer relativ neuen E-Klasse Limousine zum Hotel.

Das Hotel! Das Zimmer! 9. Stock mit Blick auf den Nil.

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Ich habe mal wieder Glück.

21.03.2012
Das Frühstücksbüffet ist sehr umfangreich.
Zum Einen der 'normale' internationale Standard, dazu Humus, Ful, Sesambrei und ägyptisches Feingebäck. Zwei Sachen sind mir besonders aufgefallen: Der Bacon lag auf Toastbrotscheiben, die das restliche Fett aufsaugen und das Zweite war die pure Dekadenz: Der Honig tropfte frisch aus einer Bienenwabe.

Danach wurde ich abgeholt und das Ausflugsprogramm begann mit einer Fahrt nach Giseh. Der Straßenverkehr in Kairo ist gewöhnungsbedürftig.

Am besten stellt man sich die Rushhour in Berlin zwischen Hohenzollerndamm und Autobahndreieck Funkturm vor. Allerdings wird auf der vierspurigen Richtungsfahrbahn auf mindestens fünf Spuren gefahren. Fahrbahnmarkierungen sind eine Seltenheit. Slalomfahrten sind normal. Zwei auch in Deutschland bekannte Verkehrsregeln habe ich erkannt:
- Die Überholabsicht kann durch die Hupe angezeigt werden. Allerdings gilt das in Kairo auch innerorts und aus dem 'kann' ist ein 'muss' geworden.
- Der Sicherheitsabstand von einem halben Tacho wird durchgängig eingehalten . Je 5 Zentimeter rechts, links, vorne und hinten. Egal ob im Stau oder bei Tempo 100.

Auf dem Weg zu den Pyramiden haben wir noch ein Paar aus einem anderen Hotel abgeholt. Zu Dritt waren wir dann komplett. Ein zwölfsitziger Minibus, ein Fahrer, ein Reiseführer und drei Touristen.

Die Pyramiden: einfach unbeschreiblich.

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Wie sagte Napoleon treffend? "Soldaten, seid euch bewusst, dass von diesen Pyramiden vierzig Jahrhunderte auf euch herab blicken."

Das Beeindruckenste war aber die Nilbarke, die 1954 gefunden und danach aus 1250 Einzelteilen zusammengesetzt wurde. Originalgetreu wird sie nur von Tauen zusammen gehalten.
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Eine Erschwernis gab es allerdings.
Ich musste Überschuhe aus Baumwolle anziehen. Die Öffnung zum reinschlüpfen wurde von einem Gummiband gehalten. Dazu hatte ich natürlich die passenden rutschsicheren Schuhe aus Rauhleder an. Das anziehen der Überschuhe war so einfach, als wolle man mit Moonboots in eine hautenge Leggins steigen. Sicherlich ein grandioses Schauspiel.

Aber die Mühe hat sich gelohnt.

Danach ging es nach Memphis und Sakkara.

In Sakkara eine Mastaba eines Hohepriesters mit beeindruckenden Reliefs.

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Leider wie fast überall Fotografierverbot.

Danach sind wir zum Mittagessen in ein Gartenrestaurant zwischen Memphis und Gizeh. Leckere Mezze, gegrillte Auberginen, Falafel, Tomaten mit Knoblauch, Sesampaste, gefüllte Weinblätter, dazu leckeres Fladenbrot. Als Hauptgang gab am Spieß gegrilltes Huhn und Rindfleisch und mit Tomate und Zimt gewürzter Reis. Das übrig gebliebene Brot und die Orangen zum Nachtisch wurden uns dann eingepackt und gaben noch das Abendessen ab.

22.03.2012

Heute war Kairo auf dem Plan. Alabastermoschee, Ibn Tulun Moschee, Basar und dann fast vier Stunden im Ägyptischen Museum. Bildnis der Hatschepsut, Tutanchamun, Grabbeigaben von Tuja und Juja (den Eltern von Teje), sowie die Grabbeigaben des Meket-Re.
Der Museumsshop ist seit mehreren Monaten geschlossen und ausgeräumt. Er gehörte einem gewissen Hawass.
Eine Vielfalt von Eindrücken.

Anmerkung 1: Das Schlimmste was einem ägyptischen Auto- oder Motorradfahrer passieren kann, ist ein Defekt an der Hupe.

23.03.2012

Sonntag (Freitag) in Kairo.

Anmerkung 2: kein Stau vom Balkon aus zu sehen.

Nach einem guten Frühstück bin ich dann zur Metro Station 'Nasser' auf dem östlichen Nilufer gelaufen. Naja die Station ist noch ein ganzes Stück weg vom Nil.

Anmerkung 3: kein Stau bedeutet, dass man als Fußgänger beim Überqueren der Straße etwas mehr aufpassen muss.

Anmerkung 4: Da ohne Stau kein direkter Grund zum Hupen vorhanden ist, überprüft der ägyptische Automobilist sicherheitshalber alle 30 Sekunden die Funktionsfähigkeit seiner Hupe.

Gut, aber nun zurück zum Tagesprogramm. Mit der Metro bin ich zu Station Mar Girgis ins koptische Viertel gefahren. Dort wollte ich mir das koptische Museum und die hängende Kirche ansehen.

Im koptischen Museum sind neben den eigentlichen Exponaten, die aus den alten koptischen Häusern stammenden Holzdecken und Holzerker interessant. wunderschöne Zimmermannsarbeiten.
Den Innenraum der hängende Kirche habe ich mir nicht angesehen, da gerade in Gottesdienst abgehalten wurde.

Es hat aber auch gereicht. Auf dem Weg zurück bin ich an der Station 'Opera' ausgestiegen und zum Hotel gelaufen. Ein kurzer Zwischenstopp in einem Park wurde durch den Vorbeter der daneben liegenden Moschee beendet, als seine Gebete über die Lautsprecheranlage nach außen übertragen wurden.

Ich hatte angenommen, der Weg von der Metrostation 'Opera' wäre kürzer als der Weg zur Station 'Nasser' - aber weit gefehlt. Es war auch ein ganzes Stück zu laufen.
Genug Wissen, genug Lauferei, Siesta auf dem Balkon war angesagt. Den Nachmittag lang habe ich mich gewundert, was die ganzen Leute auf dem Hotelparkplatz wollten, als ich zum Abendessen in den Hotelgarten gegangen bin, habe ich es gewusst. Der Garten scheint am Freitag Treffpunkt zu sein.

Aber noch einmal kurz zurück zum Parkplatz. Der Parkplatz ist durch Poller und Schranke abgesperrt. Bevor die Zufahrt von dem Wächter freigegeben wird, wird ein Spürhund um das Auto herumgeführt. Allerdings machte keine der Hunde ich bei diesem Job gesehen habe einen interessierten Eindruck. Entweder latschte der Hund hinter seinem Führer her oder ein anderer, anscheinend junger, Dalmatiner musste schon mit starker Hand um das Auto herumgezogen werden.

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Ich glaube nicht wirklich, dass einer dieser Hunde was anderes aufspürt als seinen Fressnapf.


So jetzt gilt es nur noch den Weckruf für morgen früh um fünf zu bestellen, damit ich nach dem Frühstück auschecken und um Viertel vor Sieben abgeholt und zum Flughafen gebracht werden kann.

Anmerkung 5: Auch im ägyptischen Straßenverkehr wird auf sparsame Energieverwendung geachtet. Auf Energieverschwender wie Scheinwerfer, Rückleuchten und Blinker kann auch in tiefster Nacht verzichtetet werden. (gilt auch für Motorrad- und Rollerfahrer)

Anmerkung 6: mehrspurige Richtungsfahrbahnen und Einbahnstraßen sind ein Vorschlag. Die Einhaltung der vorgeschlagenen Fahrtrichtung ist freiwillig.

24.03.2012
Um 5 Uhr (4 Uhr MEZ) wecken, Frühstück ab 6, Auschecken, abgeholt werde ich 6:45 Uhr. Noch einmal Straßenverkehr in Kairo. Reibungslose Organisation bis zur Passkontrolle durch den Veranstalter.
Rechtzeitig bekomme ich am Gate noch mit, dass mein Flug an einem anderen, als dem auf dem Boardingpass vermerkten Gate abgefertigt wird.
Der Flug selber war in der Touristenklasse ausgebucht. Ölsardinenfeeling kam auf. Aber es waren ja auch nur 4 Stunden. Verpflegung und Service o.k.

Fazit:
Der Flug: Linie war o.k. Und wenn ich mich auf dem Flug schon ärgere, brauche ich auch keinen Urlaub mehr. Deshalb werde ich in Zukunft „Sonderflüge“ vermeiden.

Das Hotel : Prima, mit leichten Abzügen in der B-Note. Kleinigkeiten hier und da. Beim Frühstück kaltes Rührei, oder der Toaster funktionierte nicht.

Die Ausflüge: Prima organisiert und mit drei Leuten in der Gruppe natürlich spitze.

Das Land: Grandios. Zwei Herzen sind da in meiner Brust. Zum Einen ist es natürlich klasse, wenn es überall leer ist, zum Anderen fehlt es dann natürlich den Einwohnern an Einkommen.
Als besonders aufdringlich habe ich die Souvenirverkäufer nicht empfunden.

Wenn es einen für mich durchschaubaren öffentlichen Personennahverkehr geben würde, würde ich mich in Ägypten richtig wohlfühlen.


Euer

Klaus

Verfasst: So 25 Mär, 2012 18:04
von Nane88
Klingt nach ein paar schönen Tagen!

Welches Hotel? Welche Fluglinie?

Lg Nane :)

Verfasst: So 25 Mär, 2012 19:41
von Isis
salam

ich habe das post mal hier her gepackt, so könnt ihr auch über die anbieter usw. die ihr eben ja empfehlen wollt schreiben.

ma salama

... isis ...

Verfasst: So 25 Mär, 2012 19:43
von Sissi
Danke, Sualk, schöner Bericht! Ist ja interessant, dass der Museumsshop nun Hawass gehören soll?!?!?! Wer hat das denn erzählt?

Viele Grüße

Sissi

Verfasst: So 25 Mär, 2012 21:45
von sualk
Hallo zusammen,
@ Isis: Danke für's verschieben

@ Nane: Schöne, anstrengende aber erholsame Tage. Hotel war das Mariott auf Gesira und geflogen bin ich diesmal mit Egyptair.

@Sissi: Das sagte unser Reiseführer, als ich ihn auf den leeren Shop angesprochen habe.

Viele Grüße
Klaus

Verfasst: Mo 26 Mär, 2012 09:34
von Ramesse
Jaja, die Reiseleiter und ihre Geschichten ;-)))

Verfasst: Mo 26 Mär, 2012 15:32
von Nane88
warst du dann eigentlich auch im Khulkhal essen - Restaurant ganz oben auf der Maxime?

Ich will auch wieder - träum

LG Nane :)

Verfasst: Mo 26 Mär, 2012 17:11
von Conny-BS
Vielen Dank sulak :wink: , in kurzer zeit ne Menge erlebt. Klasse!

Ramesse hat geschrieben:Jaja, die Reiseleiter und ihre Geschichten ;-)))


Oh jaaaaaaaaa, davon kann ich auch ein Lied singen, :roll:

Verfasst: Mo 26 Mär, 2012 18:05
von NICO
Selam

Danke Sualk für deinen schönen Bericht :D

ich krieg direkt Fernweh, war schon solange nicht mehr in Kairo ..
:wink:

Gruss Nico