Donnerstag der 29.10.
Eigentlich bin ich ja ein Langschläfer, aber in den nächsten Tagen wird sich eine morgendliche Routine einstellen, die schon früh beginnt. 07:00 Uhr aufwachen, Mann wecken, aufstehen, hinter die nächste Düne wandern zur Morgentoilette. Obwohl es eine kleine Morgentoilette ist mit Haare kämmen, Zähne putzen und mit Feuchttüchern etwas abschrubbeln, brauchen wir fast eine ganze Stunde im "Bad". Vielleicht dauert es auch so lange, da ich die ganze Zeit in der Gegend herumstarre!
Bis wir fertig sind, sind unsere beiden Mohameds auch wach und haben schon das Frühstück vorbereitet. Während es beim Aufstehen noch kalt war hat die Sonne jetzt schon ganz schön Kraft und brandelt schnell im Gesicht und auf den Armen. So langsam warm werdend frühstücken wir.
Gegen 09:30 Uhr ist dann alles abgebaut und verstaut und es geht mit der Fahrt weiter. Zunächst fahren wir zu Magic Spring und können dort ein bischen herumwandern. Obwohl wir letztes Jahr schon an der Magic Spring waren wussten wir nicht, dass es nicht weit entfern einen Hügel gibt in dem Skelette und Mumien liegen. Diesmal haben wir ihn uns angeschaut. Wie soll ich es beschreiben, ich glaube in Museen gefallen mir Mumien besser als in freier Wildbahn.
Weiter fahren wir vorbei an Crocodile Valley.
Ganz klar der Weg ist das Ziel und wir bewegen uns immer näher Richtung Dachla, aber das werden wir erst morgen erreichen. Einerseits fahren wir die alte englische Straße und danach geht es über die alte Karawanenroute. Und immer wenn ich dachte hier ist der Weg aber unwegsam wird es auf dem nächsten Stück noch mal "schlimmer". Na ja für uns nicht schlimm, aber für den Fahrer bestimmt super anstrengend und auch immer anspruchsvoller. Bruder Mohamed ist wirklich ein super Fahrer und so fühlen wir uns die ganze Zeit super sicher.
Unterwegs sehen wir mitten im Niergendwo wie Wassermelonen (wegen der Kerne) angebaut werden und künstlich mit großen Machinen bewässert werden. Danach machen wir eine kleine Mittagspause unter Akazienbäumen - Achtung die Dinger haben große Stachel und die gehen auch gerne durch die Schuhsohle und das musste mein Mann schmerzlich erfahren.
Gut gestärkt fahren wir wieder weiter und es beginnt für mich der absolute Traum. Dünen so weit das Auge reicht. Das Fahren ist hier ganz schön flott über den festen Sand so mit guten 100km/h und wir lassen uns den Fahrtwind um die Nase wehen. Natürlich machen wir immer wieder halt, um die Aussicht auf einer Düne zu genießen oder eben bei einer die mich zu einem kleinen Freudenquiekser gebracht hat. Ich liebe es einfach im Sand zu sitzen und die Ruhe zu genießen und die Hände und Füße durch den Sand gleiten zu lassen - bloß dieses Gefühl für nach dem Urlaub in Erinnerung behalten.
Hier in den Dünen von Quarawin finden wir dann auch den perfekten Nachtlagerplatz. Wir suchen uns die perfekte Sonnenuntergangsdüne und sitzen bis es dunkel wird. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Manchmal habe ich ein richtig schlechtes Gewissen - während wir genießen stellen die beiden Mohameds das Lager auf, richten unser Zelt, kochen und sind eben die ganze Zeit für uns da um uns zu verwöhnen und für uns zu sorgen. Wir fühlen uns so gut mit den Beiden und es wird wieder ein schöner Abend mit ein bischen Gespräch und für uns auch wieder neue Vokabeln lernen.
Heute werden übrigens die Selbst geernteten Erdnüsse geröstet und mein Mann ist ganz wild darauf. Lagerfeuer, Tee, Nüssle, Quatschen und irgendwann ins Zelt fallen und schlafen - ein schöner Tag!
Die Nacht wird aber nicht ganz so angenehm, da mein Mann ein kleines Nussproblem hat und die wollen unbedingt wieder aus seinem Körper heruaus. Für ihn leider eine sehr "anstrengende" Nacht. Ich hoffe dass es ihm morgen wieder besser geht!
LG Nane
