So leset denn und fürchtet euch ....
Verfasst: Fr 14 Jan, 2005 08:11
Salam!
Dann will ich euch die eine oder andere wirklich nicht restlos rationell erklärbare Geschichte liefern. Dabei vergesse ich jetzt einmal die prominent gewordenen Versionen, die auf reiner Fantasie, auf stark bemühte Wahrheiten und auf möglichen Drogenmißbrauch zurückzuführen sind. Das sind die von mir angesprochenen 95 Prozent aller Schauergeschichtchen, mit denen man nur noch kleinere Kinder vom Einschlafen abhält.
Beginnen will ich mit meiner ganz persönlichen Granate, weil ich sie höchstpersönlich selbst erlebt habe:
Anno '79 hielt ich mich zum zweiten Mal in London auf und legte es diesmal trotz enger Termine mit Macht darauf an, das Britische Museum zu besuchen. Dank meiner Quälereien verblieben mir ganze drei Stunden; eigentlich höchstens genug, die Außenfassade zu studieren.
Nichtsdestotrotz zahlte ich mein Ticket und flitzte los. Quer durch alle möglichen Epochen und Szenen, führte mich mein Weg direkt in die Nahöstliche Antike. Kamera im Anschlag, pirschte ich mich auf der Zielgeraden durch die letzte Flurkreuzung und da lag rechts von mir ein "blinder" Gang. Es mag dort wohl einige Umbaumaßnahmen zuvor weitergegangen sein, jetzt aber endete der Gang vor einer Mauer. Davor hatte man zwei Postamente aufgestellt. Auf den Postamenten, je eines links und rechts, stand je eine Gottheit als Statue. Ich vermutete stark, daß es sich um Gottheiten handelte, denn zu meinem größten Erstaunen hing dort keine Information aus. Die linke Figur war vielleicht vierzig Zentimeter hoch und aus dunklem Ton gefertigt; sie war in hockender Stellung positioniert und hielt beide Hände vor die Brust. Zwischen den gebleckten Zähnen schaute eine Zunge heraus. Die rechte Figur war aus sehr hellem Ton und sehr ähnlich gearbeitet. "Vermutlich," dachte ich, "hat man sie eben wegen ihrer Ähnlichkeit miteinander gruppiert."
Aber wie ich auch grübelte, mir wollte kein vergleichbares Stück einfallen; solcherlei hatte ich irgendwie aus dem Nahen Osten noch nie gesehen. Ich machte ein Foto und plante, mich nach der Rückkunft genauer zu erkundigen.
Dann sah ich die prädynastischen, komplett ausgehobenen Grabanlagen (Naqada, wenn ich recht erinnere!), bewunderte die Ausführung der Räume und die für die damalige Zeit progressive Gestaltung der Ausstellungsflächen.
Da buchstäblich das "letzte Stündlein" geschlagen hatte, verließ ich das Museum und aß schräg gegenüber noch ein so ausgezeichnetes shepherd's pie, daß ich bis heute davon träume!
Zuhause angekommen, trug ich die Filme natürlich zum Entwickeln. Erste Suchanläufe in meiner damals noch erheblich magereren Bibliothek nach Vergleichsstücken zu den seltsamen Gottheiten führte ins Nichts. Mit Müh und Not würden lateinamerikanische Stücke in etwa passen, aber nichts wollte sich wirklich konkret vergleichen lassen.
Als ich die Fotos in Händen hielt, traf mich der Schlag:
... die Postamente waren leer.
Für die Korrektheit dieser "story" verbürge ich mich!
Nebtaui
Dann will ich euch die eine oder andere wirklich nicht restlos rationell erklärbare Geschichte liefern. Dabei vergesse ich jetzt einmal die prominent gewordenen Versionen, die auf reiner Fantasie, auf stark bemühte Wahrheiten und auf möglichen Drogenmißbrauch zurückzuführen sind. Das sind die von mir angesprochenen 95 Prozent aller Schauergeschichtchen, mit denen man nur noch kleinere Kinder vom Einschlafen abhält.
Beginnen will ich mit meiner ganz persönlichen Granate, weil ich sie höchstpersönlich selbst erlebt habe:
Anno '79 hielt ich mich zum zweiten Mal in London auf und legte es diesmal trotz enger Termine mit Macht darauf an, das Britische Museum zu besuchen. Dank meiner Quälereien verblieben mir ganze drei Stunden; eigentlich höchstens genug, die Außenfassade zu studieren.

Nichtsdestotrotz zahlte ich mein Ticket und flitzte los. Quer durch alle möglichen Epochen und Szenen, führte mich mein Weg direkt in die Nahöstliche Antike. Kamera im Anschlag, pirschte ich mich auf der Zielgeraden durch die letzte Flurkreuzung und da lag rechts von mir ein "blinder" Gang. Es mag dort wohl einige Umbaumaßnahmen zuvor weitergegangen sein, jetzt aber endete der Gang vor einer Mauer. Davor hatte man zwei Postamente aufgestellt. Auf den Postamenten, je eines links und rechts, stand je eine Gottheit als Statue. Ich vermutete stark, daß es sich um Gottheiten handelte, denn zu meinem größten Erstaunen hing dort keine Information aus. Die linke Figur war vielleicht vierzig Zentimeter hoch und aus dunklem Ton gefertigt; sie war in hockender Stellung positioniert und hielt beide Hände vor die Brust. Zwischen den gebleckten Zähnen schaute eine Zunge heraus. Die rechte Figur war aus sehr hellem Ton und sehr ähnlich gearbeitet. "Vermutlich," dachte ich, "hat man sie eben wegen ihrer Ähnlichkeit miteinander gruppiert."
Aber wie ich auch grübelte, mir wollte kein vergleichbares Stück einfallen; solcherlei hatte ich irgendwie aus dem Nahen Osten noch nie gesehen. Ich machte ein Foto und plante, mich nach der Rückkunft genauer zu erkundigen.
Dann sah ich die prädynastischen, komplett ausgehobenen Grabanlagen (Naqada, wenn ich recht erinnere!), bewunderte die Ausführung der Räume und die für die damalige Zeit progressive Gestaltung der Ausstellungsflächen.
Da buchstäblich das "letzte Stündlein" geschlagen hatte, verließ ich das Museum und aß schräg gegenüber noch ein so ausgezeichnetes shepherd's pie, daß ich bis heute davon träume!

Zuhause angekommen, trug ich die Filme natürlich zum Entwickeln. Erste Suchanläufe in meiner damals noch erheblich magereren Bibliothek nach Vergleichsstücken zu den seltsamen Gottheiten führte ins Nichts. Mit Müh und Not würden lateinamerikanische Stücke in etwa passen, aber nichts wollte sich wirklich konkret vergleichen lassen.
Als ich die Fotos in Händen hielt, traf mich der Schlag:
... die Postamente waren leer.
Für die Korrektheit dieser "story" verbürge ich mich!

Nebtaui