Hallo Uli,
die Angst war fast unerträglich. Da machst du donnerstagsmorgens den Fernseher an und was siehst du? Hurrikanwarnung für Kuba. Da wurde mir ganz schlecht. Anfangs hieß es, der Hurrikan würde am stärksten Guantanama treffen und Varadero sei sicher. Es wurden auch viele Touristen dorthin evakuiert. Der einzige Grund schien aber wohl darin zu bestehen, dass Varadero so liegt, dass der Wind ablandig war, also kein Wasser auf Land drückte.
Schlimm war, dass wir kaum Kontakt hatten. Keiner von den Vieren hatte ein Handy mit

Nach langen Stunden habe ich dann an dem Donnerstag das Hotel erreichen können. Aber im Zimmer meldete sich niemand. Kurz danach rief aber unser Sohn schon bei mir im Büro an und sagte, dass wir uns keine Sorgen machen sollten, es wäre alles gut organisiert und es solle auch nicht so schlimm werden.
Abends rief er wieder kurz an und erklärte, der Hurrikan käme ca. 100 km entfernt über Kuba. Aber die Satellitenbilder im Internet sagten mir etwas ganz anderes. Nämlich, dass der Hurrikan voll über Varadero hinwegfegen würde.
Freitagabend meldete er sich noch mal und versuchte uns zu beruhigen. Aber seine Verabschiedung war sehr ungewöhnlich und da wussten wir, dass auch er große Angst hatte.
Samstagabend kam dann der erlösende Anruf. Alles war gut gegangen. Der Hurrikan war mit ca. 240 km/h über Varadero hinweggejagt und hatte teilweise auch Böen bis zu 300 km/h. Das Hotel wurde nur leicht beschädigt aber es gab keinen Strom, alle Telefonleitungen waren zusammengebrochen, ein Glück, dass es nette Leute gab, die unserem Sohn das Handy geliehen hatten.
Fraglich war dann noch, ob der planmäßige Heimflug am Sonntag starten könnte. Samstags sagte mir die LTU noch, dass kein Flieger weiter käme als bis zur DomRep. Sonntagnachmittag bekam ich dann von der LTU die Info, dass Varadero wieder angeflogen wird und somit auch die Rückflüge starten können.
Montagabend konnten wir dann endlich unseren Sohn, seine Freundin, deren Schwester und Freund wieder glücklich und unversehrt in die Arme schließen.
Heute kann ich nachvollziehen, wie sich die Menschen gefühlt haben müssen, die am 26.12.2004 den Fernseher einschalteten und nichtsahnend und unvorbereitet die Berichte über den Tsunami gesehen haben.
Es ist einfach ein Sch...Gefühl