Türkei will Tourismus retten

[Isis]

Nach ersten Stornierungen will die Türkei einen möglichen Einbruch im Reisegeschäft verhindern und mahnt zur Ruhe. Tui fürchtet nicht um das eigene Geschäft.


Nach den Selbstmordanschlägen in Istanbul befürchtet die Türkei einen möglichen Einbruch in der Reisebranche. «Wir sind schon mit Reiseveranstaltern im Ausland in Gespräch», sagte ein Sprecher des türkischen Ministeriums für Tourismus am Freitag in Ankara. Die Türkei sei für Urlauber ein sicheres Land. Die Anschläge in Istanbul am Donnerstag und am vergangenen Samstag mit insgesamt 52 Toten seien zwei verschiedene «Angriffsstränge». «Das könnte überall in der Welt passieren», betonte der Sprecher.

2002: 13 Millionen Urlauber in der Türkei

Im vergangenen Jahr verbrachten rund 13 Millionen Menschen ihren Urlaub in der Türkei - so viele wie nie zuvor. Allein 3,5 Millionen davon waren deutsche Urlauber, darunter 2,8 Millionen Pauschaltouristen. Für die Türkei ist der Tourismus die wichtigste Devisenquelle: Er bringt dem Land nach Angaben der Tourismus-Industrie Einnahmen in Höhe von rund sieben Milliarden Euro.

Die Türkei musste bereits mehrfach Rückschläge im Massentourismus hinnehmen: Als direkter Nachbar des Irak blieben dem Land zuletzt während des Irak-Kriegs die Besucher aus. Und auch 1999 brach wegen Kurdenkrise und PKK-Terror der Reisestrom ab.


Auswärtiges Amt warnt vor Türkei-Reisen

Nach den jüngsten Anschlägen in Istanbul hatte das Auswärtige Amt einen Sicherheitshinweis für Türkei-Reisende herausgegeben: Es empfehle sich «für den Augenblick, bis zur Klärung der Lage nicht unbedingt erforderliche Reisevorhaben nach Istanbul aufzuschieben», teilte die Behörde am Donnerstag mit.

Die meisten Reise-Anbieter ermöglichen ihren Kunden eine Umbuchung von Türkei-Reisen. Die Konditionen sind allerdings unterschiedlich.


Tui: «Aufschwung nicht in Gefahr»

Der Reiseanbieter Tui |TUI 16,00 0,76%| rechnet nicht mit einer Beeinträchtigung seines Geschäfts durch die Anschläge in Istanbul. «Wir sehen den erwarteten Aufschwung nicht in Gefahr», sagte ein Unternehmenssprecher am Freitag der Nachrichtenagentur ddp.vwd. Bislang hätten die Urlauber «besonnen» auf den Terror reagiert und nur vereinzelt mit Umbuchungen reagiert. Tui rechnet früheren Angaben zufolge mit einem Wachstum der Reisebranche um drei bis vier Prozent im kommenden Jahr und will selbst sogar um fünf Prozent zulegen.


(Quelle:Netzeitung)