Die Subventionen müssen fallenNoch immer wird die Ausfuhr von lebenden ›Schlachtrindern‹ in den Nahen Osten mit Steuergeldernder EU-Bürger gefördert. Eine neue Aktion auf EU-Ebene unter dem Motto ›Stop the Bull Ship‹ soll diese Subventionen nun endgültig zu Fall bringen. und 200000 lebende Rinder gehen Brüssel. Die Forderung: Das EU-Parlament, die EU-Kommission und der Agrarministerrat müssen unverzüglich handeln und die Subventionen für Lebendrinderexporte aus der Europäischen Union
endgültig abschaffen. Bei der Auftaktveranstaltung am 6. April wurde den Mitgliedern des Europaparlaments auch neues Filmmaterial
präsentiert[/code].
lHaltlose Begründungen
Es versteht sich von selbst, dass dieser grausame Handel mit lebenden Tieren, den jeder EU-Bürger wohl oder übel mitfinanziert, ethisch in keiner
Weise zu rechtfertigen ist. Aber auch die wirtschaftlichen Begründungen
erweisen sich als immer haltloser. Der so genannte Rindfleischberg in der EU ist abgebaut, der Markt muss nicht mehr durch Exporte entlastet werden. Gemäß dem Abkommen der Welthandelsorganisation wurden die
Exportsubventionen und damit auch die Lebendtierexporte in den letzten Jahren bereits schrittweise reduziert, so dass bei einer völligen Streichung dieser Subventionen nur geringe ökonomische Auswirkungen zu erwarten sind. Und schließlich sind auch die religiös-kulturellen Rechtfertigungen dieses Handels mit lebenden Tieren nicht glaubwürdig. Es gibt allen Grund zur Annahme, dass die Importeure im Nahen Osten Fleisch von Tieren akzeptieren würden, die in der EU mit Betäubung geschlachtet
wurden – sofern die Betäubung die Tiere nicht tötet. So stammt z.B. das
gesamte aus Neuseeland importierte ›Halal‹-Fleisch von Schafen und Rindern, die in Neuseeland betäubt geschlachtet
wurden. Lobbyarbeit auf EU-Ebene Der Bundesverband Menschen für
Tierrechte macht nun gemeinsam mit anderen europäischen Organisationen im Bündnis European Coalition for Farm
Animals (ECFA) einen neuen Vorstoß.
jedes Jahr aus der EU zum Schlachten in den Nahen Osten. Unter ungeheuren Strapazen werden sie per LKW und Schiff tage-, manchmal wochenlang meist in den Libanon transportiert und dort ohne Betäubung geschlachtet. Nicht auszuschließen ist, dass ein Teil der Tiere über das offizielle Zielland Libanon in andere Länder des Mittleren Ostens verbracht wird.
Spitzen-Exporteur Deutschland
Die größten Profiteure sind Deutschland, Frankreich und Irland. Im Jahr 2003 exportierte Deutschland 96722 ›Schlachtrinder‹
und im Jahr 2004 sogar 112726 Tiere in den Libanon. Die Händler erhalten
für jedes ausgeführte Tier bis zu 231 Euro an so genannter Exporterstattung, zusätzlich zum Verkaufserlös. Rund
60 Millionen Euro gibt die EU jährlich dafür aus..Seit der Einführung der Exportsubventionen im Jahr 1989 stehen diese im
Kreuzfeuer der Kritik. Das Europäische Parlament votierte mehrmals für ihre Streichung aus dem EU-Haushalt. Selbst die deutsche Regierung fordert ihre Abschaffung, obwohl Deutschland der
bei weitem größte Empfänger dieser Sub-ventionen ist. Die EU-Kommission hat deshalb im Februar 2003 die Ausfuhrerstattungen
für lebende ›Schlachtrinder‹ auf die Länder Libanon und Ägypten
begrenzt. Da der Libanon aber das Hauptzielland
für die Exporte ist, hat sich an der Situation nichts geändert.
Weitere Informationen,
www.mag.tierrechte.de/17