Echnaton-Felsstelen in der Nähe von Esna?

Hier Fragen und Infos die das Reisen nach bzw. in Ägypten betreffen (keine Nennung von Veranstaltern / Anbietern)

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Ramesse
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Echnaton-Felsstelen in der Nähe von Esna?

Beitragvon Ramesse » So 21 Mär, 2010 17:44

Hallo Leute!

Da ich immer wieder auf der Suche nach etwas neuem in Ägypten bin, stieß ich kürzlich auf einen sehr knappen Text über zwei Felstelen aus der Regierungszeit Echnatons. Diese sollen sich südwestlich von Esna befinden (genaue Angabe: 4 km südwestlich vom Bahnhof bei dem Dörfchen Sarnich).
Ich habe außer diesem knappen Text leider nichts gefunden. Weder Google Earth noch diverse Suchmaschinen finden diesen Ort.
Von den Felsstelen gibt es ebenfalls keine Beschreibung bzw. Fotos. Hat jemand schon davon gehört und kann mir Tipps geben?
Wenn ich sie im Juni finden sollte, stelle ich die Bilder natürlich ins Netz.

Vielen Dank im Voraus!
Ramesse

Daniel Jackson
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Beitragvon Daniel Jackson » So 21 Mär, 2010 17:58

Ist mir unbekannt, klingt aber umso spannender. Wenn es das Textchen online gibt, verlinke es doch hier mal.
Autor des Reiseführers "ÄGYPTEN - DAS NILTAL von Kairo bis Abu Simbel"
Geschichten aus und über Ägypten: Toms-Notes.com

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Beitragvon Ramesse » So 21 Mär, 2010 18:11

Hallo Daniel!

Guckst du hier:

http://www.metropole-kairo.de/esna.html

oder z.B. hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Esna

Viele Grüße!

Ramesse

Gast

Beitragvon Gast » So 21 Mär, 2010 18:59

Hallo,

die Amenophis IV.-zeitlichen Felsstelen von Zarnich sind zum großen Teil entfernt worden, da sie ihrer kompletten Zerstörung entgegen blickten (da gibt's, glaub ich, nen MDAIK-Bericht zu).
Anbei ein Bild von den kläglichen Resten. Falls du dennoch hin möchtest, kann ich noch nähere Angaben machen.

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Gruß!

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Beitragvon Ramesse » So 21 Mär, 2010 19:34

Hallo Gast!
Über nähere Angaben würde ich mich freuen. Wenn es auch nicht mehr viel ist, interessieren mich neue Ziele doch immer. Zumal in mittlerweile über 30 Ägyptenreisen doch schon das meiste "abgehakt" worden ist ;-)
Du scheinst ja ebenfalls viel rumgekommen zu sein. Hast du vielleicht irgendwelche Tipps zwischen Luxor uns Assuan die noch nicht so bekannt sind und abseits der normalen Route liegen?
Vielen Dank erstmal!
Ramesse

Gast

Beitragvon Gast » So 21 Mär, 2010 20:20

Hallo,

anbei ein Screenshot der Gegend mit allen nötigen Infos – den Felsen mit der Inschrift füge ich nochmal separat an, da er sonst nur sehr schwer aufzufinden ist (Stelenreste sind auf der abgewandten Seite zu finden). Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, dann wird der Ortseingang durch einen architektonischen Bogen markiert. Von dort aus musst du dich nach links in Richtung einer Schule wenden (s. Screenshot). Um zu den Stelenresten zu gelangen gehst du ein gutes Stück geradeaus und überquerst dann noch die Gleise.

Zwischen Luxor und Aswan gibt es unzählige archäologische Stätten – vielleicht listest du auf, was du auf der Strecke schon gesehen hast, dann schau ich mal, was noch lohnenswert und unproblematisch wäre (jeder andere sei natürlich ebenfalls dazu eingeladen, etwas beizusteuern). Nur habe bitte Verständnis dafür, dass ich nicht vollkommen unreflektiert mein Wissen im WWW mitteilen möchte, da der Tourismus abseits der touristischen Wege nun einmal eine recht große Gefahr für die Altertümer in sich birgt. Meine Erfahrung sagt mir, dass die Gefahr weniger von den Touristen ausgeht, als von den neugierig gewordenen Einheimischen, die auf einen großen Schatz hoffen. Die Rechnung ist dabei recht einfach: je mehr Ausländer, desto größer der „Schatz“!

Also: Fragen, die zu bestimmten Orten gestellt werden, beantworte ich gerne (so ich es verantworten kann), nur werde ich mein Wissen nicht einfach so nach draußen tragen.

Gruß!

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Beitragvon Ramesse » So 21 Mär, 2010 21:53

Hallo Gast!
Vielen Dank für deine Super Infos. Ich werde die Stelen mit Sicherheit finden. Weißt du zufällig auch noch wo sich der laut "Emma" vorhandene Chons-Tempel befindet? er soll in der Nähe sein. Gibt es die Überreste überhaupt noch oder ist alles "plattgemacht" worden?
Ich liste in den nächsten Tagen mal auf was ich bereits kenne. Vielleicht hast du ja noch ein paar Tips bzw. Ziele für mich.
Deine Einstellung finde ich übrigens sehr lobenswert und kann sie voll und ganz "unterschreiben".
Nochmal vielen Dank und einen schönen "Restsonntag"!
Ramesse

Gast

Beitragvon Gast » Mo 22 Mär, 2010 00:08

Hallo,

Weißt du zufällig auch noch wo sich der laut "Emma" vorhandene Chons-Tempel befindet? er soll in der Nähe sein. Gibt es die Überreste überhaupt noch oder ist alles "plattgemacht" worden?


Mmh, also adhoc sagt mir ein Chons-Tempel in der Gegend gar nichts. Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann ist deine Quelle die Landeskunde von Emma Brunner-Traut, ja? Da finde ich aber keine vergleichbare Info. Es gab und gibt in der Nähe sowohl auf der Ost- und Westseite Tempel, aber wie schon gesagt: ein Chons-Tempel ist mir gerade nicht präsent (vielleicht steh ich auch auf der Leitung).

Gruß!

Ramesse
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Beitragvon Ramesse » Mo 22 Mär, 2010 08:16

Hallo Gast!
Guck mal auf Seite 688 (oder war es 668?). Dort wird er jedenfalls erwähnt.
Viele Grüße!
Ramesse

Daniel Jackson
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Beitragvon Daniel Jackson » Mo 22 Mär, 2010 10:01

Danke für die Hinweise, das muss ich mir auch mal ansehen. :)
Autor des Reiseführers "ÄGYPTEN - DAS NILTAL von Kairo bis Abu Simbel"

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Gast

Beitragvon Gast » Mo 22 Mär, 2010 19:47

Hallo,

Guck mal auf Seite 688 (oder war es 668?). Dort wird er jedenfalls erwähnt.


Also bei meinem Kohlhammer Reiseführer Jahrgang 1978 befinde ich mich sowohl auf S. 668 als auch 688 im Raum Aswan bzw. noch weiter südlich. Zarnich wird bei meinem Exemplar nur auf S. 639 erwähnt - darauf folgt ein Hinweis auf den Chnum-Tempel von Esna, aber keine Aussagen zu einem Chons-Tempel in der näheren Umgebung. Zitier doch einfach mal die Passage, wenn du Zugriff darauf hast.

Gruß!

Ramesse
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Beitragvon Ramesse » Mo 22 Mär, 2010 20:02

Hallo Gast!

Wortwörtlich steht dort (Seite 688):

"4 km südwestlich vom Bahnhof bei dem Dörfchen Sarnich (Ost-Ufer) zwei historisch bedeutende Felstelen aus dem Beginn der Regierungszeit Amenophis IV. Hauptsehenswürdigkeit –> Tempel des Chnum"

Vielleicht habe ich da etwas durcheinander gebracht. Ich war der Meinung das sich in unmittelbarer Nähe noch Reste eines Chnum-Tempels befinden müßten. Ich habe diese Bemerkung nicht als Hinweis auf den Esna-Tempel gewertet, zumal diese Wortwahl ja auch keinen wirklichen Sinn macht.

Hast du vielleicht auch ein paar Infos zu el-Gebelen für mich. Ich war mal vor der leidigen Konvoizeit dort, finde aber nicht sehr viel Infos über diesen Ort.

Schon mal viele Dank im Voraus!

Ramesse

P.S.: Du kannst die Infos ja auch, wenn es dir lieber ist , per Mail schicken: ra_messe@web.de

Gast

Beitragvon Gast » Mo 22 Mär, 2010 20:25

Hallo,

Hast du vielleicht auch ein paar Infos zu el-Gebelen für mich. Ich war mal vor der leidigen Konvoizeit dort, finde aber nicht sehr viel Infos über diesen Ort.


Was willst du denn genau zu Gebelein wissen? Wenn du schon mal da warst, dann wird es dir wohl nicht um eine Wegbeschreibung gehen?! Was hast du dir angeschaut? Geht es dir um historische Informationen oder eher um praktische?

Auf die email-Adresse greife ich vielleicht bei anderen Sachen zurück.

Gruß!

Ramesse
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Beitragvon Ramesse » Mo 22 Mär, 2010 20:29

Ich kann mich nur noch dunkel daran erinnern. Soweit ich noch weiß bin ich einen Hügel zu einem Scheichgrab hochgeklettert. Ich meine mich zu erinnern das unterhalb dieses Hügels noch diverse, wenn auch undekorierte bzw. zerstörte, Grabhöhlen lagen. Leider habe ich damals noch nicht fotografiert und möchte das für mein Archiv gerne nachholen. Hast du vielleicht auch die genauen Koordinaten zur Hand? Ich hoffe, ich bin nicht zu unbescheiden.
Vielen Dank!
Ramesse

Gast

Beitragvon Gast » Mo 22 Mär, 2010 20:57

Hallo,

gut, dann warst du auf dem östlichen Hügel beim Sheikhgrab des Moussa mit den Resten des Hathorheiligtums (sind nur einige Granitblöcke). Wenn du diese Reste in Richtung Norden passierst, trifftst du noch auf die Reste der Festung von Mencheperre, Hohepriester des Amun mit zahlreichen gestempelten Ziegeln. Neben den Gräbern, von denen du schon sprachst, gibt es noch ein Felskammergrab des Neuen Reichs am nördlichen Ende der Felswand – dem Wasser zugewandt (also nicht an der Straße liegend). Es gibt einen Abstieg vom Berg runter – den würde ich aber nur mit Kletterausrüstung empfehlen. Der Westhügel sieht aus wie ein Schweizer Käse – da findest du unterschiedliche Grabformen. Ob für dich was Sehenswertes dabei ist, musst du selber entscheiden. Wenn ich die Zeit dafür finde, stelle ich vielleicht noch ein paar Bilder ein.

Gruß!

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